Letzten Samstag war ich bei einem Kumpel zu Besuch. Er wohnt in einem kleinen Kaff, also habe ich nicht schlecht gestaunt, als gleich um die Ecke ein Tesla Roadster auf dem Parkplatz stand. Einer von 40 in der Schweiz.
Das Prinzip an diesem Auto ist genial: Ein gut aussehender Roadster auf Basis einer Lotus Elise mit reinem Elektroantrieb, einem Minimum an beweglichen Teilen (der Motor hat ein einziges bewegliches Teil), keine Abgase oder dergleichen und das volle Drehmoment von knapp 400NM ab 0 RPM.
Natürlich musste ich mir diesen innovativen Exoten etwas näher anschauen gehen. Zu meiner Freude war der Besitzer im Garten am Grillieren. Er freute sich über mein Interesse, gab bereitwillig Auskunft über das Auto und bot mir an, unter der Woche einmal auf eine Runde mitzukommen.
Letzten Mittwoch war es dann soweit. Mit einer Grösse von knapp 190cm ist nur schon das Einsteigen eine Kunst für sich. Einmal auf dem Beifahrersitz angekommen, fühlt sich das Platzangebot aber ganz ok an. Und man sitzt tief, wie es sich für einen Roadster auch gehört.
Na gut, dann lass die Kiste mal an. Achso, sie ist bereits an. Es ist richtig surreal in einem laufenden Auto zu sitzen, aber keine Geräusche ausser den Umgebungsgeräuschen zu hören. Beim Ortsausgang habe ich den Besitzer dann gefragt, ob man den Elektromotor irgendwie warm fahren muss. Er hat mir mit einem Druck aufs Gaspedal geantwortet. Echt eindrücklich wie das Ding abgeht. Und dabei wie ein Düsenjet klingt.
Das Beste kam aber danach. Auf einem Parkplatz hielt er an und fragte mich, ob ich nach Hause fahren wolle. Natürlich wollte ich das! Als ich mich hinter dem Steuer einzurichten versuchte, musste ich leider feststellen, dass man mit meiner Grösse definitiv keine Chance hat, eine anständige Sitzposition zu finden. Der Besitzer hat mit knapp 180cm jedoch keine Probleme.
Sitzposition hin oder her, los gehts! Die Lenkung ist hart aber präzise, das Fahrwerk fühlt sich durchsichtig an und der Motor ist ein Traum. Kaum geht man aufs Gas, schon schiebt das Ding wie verrückt an. So muss sich ein Sportwagen anfühlen, dann kann er auch einen Elektromotor drin haben!
Natürlich ist der Tesla Roadster noch nichts für die Rennstrecke, dafür ist die Technologie noch zu jung. Aber für den alltäglichen Gebrauch ist dieser Pionier, welcher es in Kleinserie geschafft hat, durchaus tauglich und macht erstaunlich viel Spass. Er kann an jeder 230V-Steckdose geladen werden und hat eine Reichweite von 350km. Und das Beste dabei: Hat man zu Hause Solarzellen auf dem Dach, kostet der Betrieb so gut wie nichts und schadet der Umwelt kaum.
Ich bin höchst zuversichtlich, dass die Automobilindustrie mit der Weiterverfolgung dieser Technologie einen grossen Beitrag an den Umweltschutz leisten kann, ohne dass dabei auf Fahrspass verzichtet werden muss. Sobald die Entwicklungskosten gedeckt sind, sind diese Autos aufgrund der tiefen Betriebskosten auch finanziell attraktiv. Klar hat der Tesla Roadster noch Kinderkrankheiten, aber ich werde die Entwicklung von sportlichen Elektrofahrzeugen mit Interesse weiterverfolgen.
P.S. Sorry für die schlechten Bilder, ich hatte leider nur das Handy dabei.