Ich wollte dich nicht als Spiesser bezeichnen, sondern habe den allgemeinen Tenor etwas überspitzt formuliert - ein bisschen Ironie schadet nie
Bezüglich den Vorgängern bin ich nicht ganz deiner Meinung. Der Integra Type R war damals Ende der 90er etwas, das es so in dieser Klasse nicht gegeben hat. Laut, hart, mit einem (für damalige Verhältnisse) riesigen Spoiler - eine richtige Prolo-Karre. Eine Autozeitschrift hat den DC2 sogar als "Manta aus Fernost" bezeichnet. Das leichte, wendige Coupé hat aber damals in seiner Klasse alles abgetrocknet: Golf GTI, Alfa GTV, Opel Astra OPC, Ford Focus ST usw. Auch der Integra hat seinerzeit polarisiert und war ein Auto für Spinner.
Dann kam der EP3 und wurde von eingefleischten Type R-Enthusiasten verrissen. Zu zivil, zu brav, ein Minivan usw. Einzig der sagenhafte K20 konnte die Gemüter etwas besänftigen, auch wenn aus Kostengründen das Sperrdifferential weggelassen wurde. Dennoch hatte dieser CTR viel von den alten R-Tugenden eingebüsst. Die Konkurrenz hatte in der Zwischenzeit auch aufgeschlossen. 2001 konnte der Golf 5 GTI, diesmal wieder ein richtiger GTI und nicht nur ein Marketing-Label, gut mit dem EP3 mithalten und die anderen Hothatchs zogen langsam davon, bald kam der Focus RS, Golf R usw. Richtig krass ins Hintertreffen geriet dann der FN2, der eigentlich mit Type R gar nichts mehr zu tun hatte und selbst mit Opas Diesel-Kombi nicht mehr mithalten konnte.
Jetzt baut Honda endlich wieder einen echten Type R - R für Racing. So hat dann halt auch das Pflichtenheft ausgesehen, das Hauptaugenmerk galt der Performance und entsprechend ist auch das Design ausgefallen, nicht um den Transformers oder Fast&Furious-Fanboys zu gefallen (wobei das Design mit F&F nun herzlich wenig zu tun hat, ein GT3 RS hat auch nichts mit dem Film 'Manta Manta' zu tun), sondern um eben Abtrieb zu generieren. Honda hat es nach fast 20 Jahren endlich wieder geschafft und die Krone der Hothatches zurück geholt.